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Hautkrebs verstehen: Symptome, Behandlung und Vorsorge

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten weltweit. Er entsteht durch das unkontrollierte Wachstum von Hautzellen, häufig ausgelöst durch Schäden durch ultraviolette (UV) Strahlung. Obwohl Hautkrebs häufig an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht, Hals und Armen auftritt, kann er auch an Körperstellen entstehen, die wenig oder gar keiner Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Es gibt drei Haupttypen von Hautkrebs: das Basalzellkarzinom (BCC), das Plattenepithelkarzinom (SCC) und das Melanom, die sich in ihrer Aggressivität und Behandlung deutlich unterscheiden.

1. Basalzellkarzinom (BCC)

Basalzellkarzinom (BCC)

Überblick: Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Form von Hautkrebs. Es entsteht in den Basalzellen der Haut, die für die Bildung neuer Hautzellen verantwortlich sind. BCC wächst langsam und breitet sich selten auf andere Körperteile aus, kann aber das umliegende Gewebe beschädigen, wenn es nicht behandelt wird.

Symptome:

  • Perlige Beule: Oft als glänzende, perlige Beule sichtbar, die durchsichtig oder fleischfarben ist.
  • Flache Flecken: Ein rötlicher, schuppiger Fleck, der langsam größer wird.
  • Nicht heilende Wunden: Wunden, die bluten und nicht heilen, insbesondere im Gesicht und an den Händen.

2. Plattenepithelkarzinom (SCC)

Plattenepithelkarzinom (SCC)

Überblick: Das Plattenepithelkarzinom entsteht in den Plattenepithelzellen der äußeren Hautschicht. Im Gegensatz zu BCC wächst SCC schneller und kann sich auf andere Organe ausbreiten, wenn es nicht frühzeitig behandelt wird.

Symptome:

  • Rote, feste Knoten: Eine feste, rote Beule, die bei Berührung schmerzhaft sein kann.
  • Schuppige Läsionen: Eine raue, verkrustete Stelle, die blutet oder eine offene Wunde bildet.
  • Nicht heilende Wunden: Bluten und Verkrusten sind typische Symptome, besonders an sonnenexponierten Stellen.

3. Melanom

Melanom

Überblick: Das Melanom ist die gefährlichste, aber weniger häufige Form von Hautkrebs. Es entsteht in den Melanozyten, den Zellen, die für die Hautpigmentierung verantwortlich sind. Melanome breiten sich schnell aus und können unbehandelt lebensbedrohlich werden.

Symptome:

  • Unregelmäßige Muttermale: Moles, die ihre Form, Farbe oder Größe verändern, sind ein klassisches Zeichen. Sie haben oft ungleichmäßige Ränder und eine variierende Färbung (schwarz, braun, rot, blau).
  • Neue Läsionen: Pigmentierte Flecken, die anders aussehen als normale Muttermale, sollten untersucht werden.
  • Jucken oder Blutungen: Melanome können schmerzhaft sein, jucken oder bluten.

4. Andere seltene Formen:

  1. Merkelzellkarzinom: Ein aggressiver Hautkrebs, der als schnell wachsendes, schmerzloses Knötchen auftritt.
  2. Kaposi-Sarkom: Dieser Hautkrebs tritt oft bei immungeschwächten Personen auf und zeigt sich als rote oder violette Flecken auf der Haut.

Wie sieht Hautkrebs aus?

Hautkrebs kann je nach Typ unterschiedlich aussehen. Basalzellkarzinome (BCC) erscheinen oft als perlige oder wachsartige Beulen, die manchmal durchsichtig sind. Sie können auch flache, rötliche Flecken bilden. Plattenepithelkarzinome (SCC) sehen oft wie raue, schuppige Flecken aus, die verkrustet oder blutig sind. Melanome haben oft das Aussehen eines unregelmäßigen Muttermals mit ungleichmäßigen Rändern und variierenden Farben, wie Schwarz, Braun oder Rot. Veränderungen in der Größe, Form oder Farbe eines Muttermals sind wichtige Warnzeichen.

Ursachen von Hautkrebs

Die Hauptursache von Hautkrebs ist die Exposition gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung. Diese Strahlung, sei es von der Sonne oder von künstlichen Quellen wie Solarien, schädigt die DNA der Hautzellen und führt zu Mutationen, die das unkontrollierte Wachstum der Zellen auslösen. Menschen mit hellerer Haut sind anfälliger für UV-bedingte Hautschäden, da sie weniger Melanin haben, das einen natürlichen Schutz vor UV-Strahlung bietet. Darüber hinaus können genetische Faktoren eine Rolle spielen, und ein geschwächtes Immunsystem kann das Risiko für Hautkrebs ebenfalls erhöhen. Chemische Einflüsse, wie zum Beispiel Kontakt mit krebserregenden Substanzen, können ebenfalls die Entstehung von Hautkrebs fördern.

Risikofaktoren für Hautkrebs

  • Helle Haut: Menschen mit heller Haut, blauen oder grünen Augen und hellem Haar haben ein höheres Risiko, da sie weniger schützendes Melanin haben.
  • Übermäßige UV-Exposition: Regelmäßige oder intensive Sonneneinstrahlung, besonders ohne ausreichenden Sonnenschutz, erhöht das Risiko erheblich.
  • Verwendung von Solarien: Künstliche UV-Strahlung aus Solarien ist ein bedeutender Risikofaktor.
  • Familiäre Veranlagung: Eine Familiengeschichte mit Hautkrebs erhöht das Risiko, selbst daran zu erkranken.
  • Geschwächtes Immunsystem: Personen, die eine Organtransplantation erhalten haben oder mit HIV/AIDS leben, sind anfälliger für Hautkrebs.
  • Chemische Exposition: Kontakt mit Substanzen wie Arsen kann das Hautkrebsrisiko erhöhen.

Hautkrebsstadien

Hautkrebs wird in verschiedene Stadien eingeteilt, um den Schweregrad und die Ausbreitung der Krankheit zu bestimmen:

  1. Stadium 0 (In-situ): Der Krebs ist auf die oberste Hautschicht (Epidermis) beschränkt und hat sich noch nicht in tiefere Schichten ausgebreitet.
  2. Stadium I: Der Tumor ist klein (weniger als 2 cm) und auf die Haut begrenzt, ohne sich in Lymphknoten oder andere Organe ausgebreitet zu haben.
  3. Stadium II: Der Tumor ist größer (2-4 cm) und kann tiefere Hautschichten betreffen, hat sich jedoch noch nicht auf andere Körperbereiche ausgebreitet.
  4. Stadium III: Der Krebs hat benachbarte Lymphknoten oder Gewebe befallen, aber keine entfernten Organe.
  5. Stadium IV: Der Krebs hat sich auf andere Organe oder entfernte Lymphknoten ausgebreitet. Dies ist das fortgeschrittenste Stadium, und die Prognose verschlechtert sich in der Regel.

Diagnose von Hautkrebs

Die Diagnose von Hautkrebs beginnt mit einer sorgfältigen Untersuchung der Haut durch einen Dermatologen. Verdächtige Läsionen werden in der Regel durch eine Biopsie bestätigt, bei der eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht wird. Folgende Biopsiemethoden kommen häufig zum Einsatz:

  • Shave-Biopsie: Die oberste Hautschicht wird entfernt.
  • Punch-Biopsie: Mit einem runden Instrument werden tiefere Hautschichten entnommen.
  • Exzisionsbiopsie: Der gesamte verdächtige Bereich wird chirurgisch entfernt.

Zusätzliche bildgebende Verfahren, wie CT- oder MRT-Scans, können erforderlich sein, um festzustellen, ob sich der Krebs auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat.

Behandlung von Hautkrebs

Die Behandlung richtet sich nach dem Typ, der Größe und dem Stadium des Hautkrebses sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Häufige Behandlungsansätze sind:

  • Chirurgische Entfernung: Die häufigste Methode, bei der der Tumor und ein Rand gesunden Gewebes entfernt werden. Die Mohs-Chirurgie ist eine spezielle Technik, bei der Krebszellen schichtweise entfernt werden, um gesundes Gewebe zu schonen.
  • Strahlentherapie: Bei nicht operablen Fällen werden hochenergetische Strahlen verwendet, um Krebszellen zu zerstören.
  • Chemotherapie: Topische Cremes wie 5-Fluorouracil werden bei oberflächlichem Hautkrebs eingesetzt, während systemische Chemotherapie bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen angewendet wird.
  • Immuntherapie: Medikamente wie Pembrolizumab helfen dem Immunsystem, Krebszellen anzugreifen, insbesondere bei fortgeschrittenem Melanom.
  • Gezielte Therapie: Spezifische Medikamente zielen auf genetische Mutationen in Krebszellen ab, besonders bei Melanomen mit BRAF-Mutationen.

Prävention von Hautkrebs

Präventive Maßnahmen zur Reduzierung des Hautkrebsrisikos umfassen:

  • Regelmäßige Anwendung von Sonnencreme: Verwenden Sie eine Sonnencreme mit LSF 30 oder höher.
  • Meiden von Solarien: Künstliche UV-Strahlen erhöhen das Risiko erheblich.
  • Schutzkleidung: Tragen Sie langärmelige Kleidung, Hüte und Sonnenbrillen, wenn Sie sich im Freien aufhalten.
  • Vermeidung direkter Sonnenstrahlen: Halten Sie sich zwischen 10 und 16 Uhr möglichst im Schatten auf.

Häufig gestellte Fragen

Was passiert, wenn Hautkrebs unbehandelt bleibt?

Wenn Hautkrebs unbehandelt bleibt, kann er fortschreiten und schwere gesundheitliche Komplikationen verursachen. Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome wachsen in der Regel langsam, können jedoch das umliegende Gewebe zerstören und Narben hinterlassen. In seltenen Fällen kann ein Plattenepithelkarzinom metastasieren und sich auf andere Organe ausbreiten. Melanome hingegen sind besonders gefährlich, da sie schnell wachsen und sich über die Blut- oder Lymphbahnen auf andere Körperteile ausbreiten können, was zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann. Unbehandelte Melanome in fortgeschrittenen Stadien haben eine deutlich schlechtere Prognose.

Kann Hautkrebs von alleine verschwinden?

Hautkrebs verschwindet nicht von alleine. Im Gegenteil, er wird sich mit der Zeit verschlimmern, wenn er nicht behandelt wird. Selbst wenn eine Läsion zeitweise unauffällig erscheint, bleibt das Risiko bestehen, dass die Krebszellen weiter wachsen oder sich ausbreiten. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist daher entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Kann man Hautkrebs vererben?

Ja, Hautkrebs kann in einigen Fällen eine genetische Komponente haben. Personen, deren Familienangehörige Hautkrebs hatten, haben ein höheres Risiko, selbst an Hautkrebs zu erkranken. Besonders bei **Melanomen** ist die familiäre Veranlagung ein wichtiger Risikofaktor. Dennoch spielen Umwelteinflüsse, insbesondere UV-Strahlung, eine wesentlich größere Rolle bei der Entstehung von Hautkrebs als die Vererbung.

Wie lange dauert es, bis sich Hautkrebs entwickelt?

Die Zeitspanne, in der sich Hautkrebs entwickelt, kann stark variieren. Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome können sich nach jahrelanger, kumulativer Sonneneinstrahlung langsam über Monate oder Jahre entwickeln. Ein Melanom hingegen kann schneller auftreten und sich innerhalb von Wochen oder Monaten entwickeln, insbesondere wenn es aggressiv ist. Häufige und intensive UV-Strahlenbelastung in der Kindheit oder Jugend kann das Risiko für Hautkrebs im späteren Leben erhöhen.

Kann Hautkrebs Juckreiz verursachen?

Ja, Hautkrebs kann Juckreiz verursachen. Besonders Melanome und fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome können Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen hervorrufen. Diese Symptome treten häufig in Bereichen auf, die sich verändern, wachsen oder bluten. Ein juckendes Muttermal oder eine ungewöhnliche Hautstelle sollte immer von einem Arzt untersucht werden, um Hautkrebs auszuschließen.

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